Samstag, März 25, 2017

"Die Rettung der Welt"" - Zum neuen Buch von Dieter Nuhr

Alles wird gut!" ? Hmm, wenn sich mal alles wieder gut machen ließe, aber so religiös sind wir doch beide nicht.
Sicher allerdings, schlimmer geht immer und besser wohl auch.
Na ja, das vielleicht netteste Kompliment für den Kabarettisten:
Dieter Nuhr höre ich gerne zu, denn meine Weltbilder kritisch zu hinterfragen, kann immerhin Hoffnung schimmern, hinsichtlich Befürchtungen im Irrtum zu sein.
Es wäre mehr Chance für die vielen Wünsche.

Montag, April 13, 2015

Nachruf für Günter Grass

Uns starb ein Unbequemer, aber ich fürchte, auch wir waren ihm nicht bequem, sondern zu bequem eingerichtet im Denken, dass wir nicht umgehen können mit Verbrechen und Gebrechen. es sei denn anderer, dass wir deshalb das Schweigen zu Gold verklären, sobald uns die Rede nicht passt, dass wir Selbstgerechtigkeit so einfach unterstellen, wie ich es so oft mache und doch nur spekuliere.

Lieber @Günter Grass, sei versöhnt entschlafen! Das wünsche ich Ihnen. Der Tag ist immer zu kurz - und doch darf er uns lang genug gewesen sein, denn schon länger als so vielen anderen - in einer Welt, der wir Menschen leider wie Krebsgeschwür sind und dann auch noch unbarmherzig um sie streiten.

Donnerstag, September 19, 2013

Zum Tod von Marcel Reich-Ranicki

Er war den Falken zu sanft und den Tauben zu hart. Doch des Kritikers Unterscheidung ist eher die zwischen gut und schlecht.

Was ihn enttäuscht haben darf, das wird die Erbärmlichkeit sein, dass so manch hellerer Geist nicht hell genug war, wenn Ranicki in Politischem das Persönliche adressierte, woran nicht jeder Freud' haben mag, der im Spiegel lieber Schneewittchen als die Abgründe schaut oder zeigt, obgleich sie so vieles erklären und bessern könnten, wenn das denn das vordringlichste Anliegen wäre.

Und allgemeiner: Der leidenschaftlichste Streit um die Erkenntnis könnte so fruchtbar sein, wäre da nicht der vorauseilende Streit um die Früchte der Erkenntnis im Wege.

Es ist Kulturverdruss und/oder Privileg, nicht die Muße für die Ästhetik des Nichts zu haben, die sich der Kritiker aufzubürden hatte, um der besseren Literatur den Markt zu retten, aber sowohl die daraus schäumenden Reaktionen als auch die unbestellte Ehrfurcht zeigten auf, wie wenig über das Banalere hinaus gelernt worden ist, so dass Ranicki trotz aller Huldigungen einsam schien. Es war zu viel Grund zum Misstrauen auch im Erfolg.

Dennoch blieb Zuversicht, da sonst auf der Logikebene mit seiner Ungeduld schwer vereinbar.

Solche Hoffnung soll auch begründet sein, indem der Schmerz über den Verlust sich mehr in Dankbarkeit verliert, dass Ranickis kulturgeistiger Nachlass wie kostbares Saatgut vielen Menschen ein Geschenk für weitere Ernten ist.

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lexikalisch siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Marcel_Reich-Ranicki

Montag, Juni 04, 2012

BuchTipp zum Thema Greenwashing: Schwarzbuch WWF von Wilfried Huismann

KOMMENTAR: "Einseitige Darstellung"? Selbstverständlich, denn ein Schwarzbuch ist ein Schwarzbuch. Und da geht es eben nicht um die lichten Seiten dieser Organisation, in der sich durchaus kompetente Aktivsten engagieren, sondern um Sündenfälle, die es im WWF abzustellen gilt anstatt sie zu bestreiten, denn sonst rettet er weder Panda noch Tiger, wie seine Werbung den Spendern verspricht und Milliarden in die Kassen des WWF brachten, sondern beutet die Spendenbereitschaft aus und schadet der Umweltbewegung insgesamt.

Greenwashing ist ein Riesenproblem und Irreführung der Verbraucher. Wenn eine Umweltschutzorganisation zum Greenwashing beiträgt, ist das unverzeihlich. Das wissen auch die WWF-Funktionäre und reagieren entsprechend empfindlich, wenn davon im "Schwarzbuch WWF" von Wilfried Huismann konzentriert die Rede ist. Jetzt versucht der WWF, das Buch juristisch zu verhindern, setzt den Buchhandel unter Druck, von der Vermarktung abzusehen. Und offenbar knickten AMAZON und LIBRI schon ein. Das wäre erbärmlich, denn ein Fall freiwilliger Selbstzensur.

WWF und Buchautor dokumentieren öffentlich ihre Sichtweisen:
http://www.wwf.de/schwarzbuch-wwf
http://www.wilfried-huismann.de/pakt-mit-dem-panda.html

Der Argumentationsvergleich lohnt, genaues Hinschauen erst recht - und das werden hoffentlich auch die Gerichte, denn der WWF eiert um die Problematik seines Geschäftsmodells herum, mit dem er unter der Rubrik "Zusammenarbeit mit Unternehmen" auch jetzt noch und für das deutsche Publikum womöglich zu offen auf seiner Webseite wirbt:
"... Mit einer Lizenzvereinbarung haben Sie alle Möglichkeiten, das weltweit bekannte Panda-Logo für gezielte Marketingaktivitäten einzusetzen. Das Panda-Logo signalisiert als starke Marke Ihrer Zielgruppe: Wir engagieren uns für den Umwelt- und Naturschutz.
Engagieren Sie sich aktiv für die Natur und wählen Sie innovative Wege der Zielgruppenansprache. Wir bieten Ihrem Unternehmen hierfür eine umfassende Plattform. Sympathie, Glaubwürdigkeit, Kompetenz, Seriosität – dafür steht der WWF gemeinsam mit Ihnen in der Öffentlichkeit.
Starten Sie Ihre Unternehmens-Spendenaktion für den WWF. Unterstützen Sie und Ihre Kollegen und Freunde unsere Arbeit, indem Sie eine eigene Spendenaktion zugunsten des WWF auf Ihrer Unternehmens-Webseite starten. Wir haben dafür ein einfaches Spendentool für Sie. Wie das geht, erklärt Ihnen der Geschäftsführer der Panda Fördergesellschaft Dirk Barth. ..."

Das hört sich wie ökologischer Ablasshandel an, wie es Unternehmen dringender brauchen, je verdächtiger sie sind - Greenwashing.

Markus Rabanus

Donnerstag, Dezember 29, 2011

‎"Vorerst gescheitert": Giovanni di Lorenzo als Journalist

Gescheitert mit seinem Guttenberg-Schmarren. 208 Seiten, für die auch Altpapier zu schade wäre und Bäume erst recht. Wer es nicht glaubt, soll in der Buchhandlung Stichprobe lesen, wie Lorenzo affektiert frotzelige Fragen stellt, die in ihrer Banalität nur noch von Guttenbergs Antworten übertroffen werden.

Mittwoch, Oktober 12, 2011

Amazons Kindl-Auslaufmodelle für Europa

Der in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien angebotene E-Bookreader "Kindl" unterstützt zwar die Landessprachen, fällt aber technisch weit hinter die in den USA verkauften Versionen zurück: ohne Tastatur, ohne Vorlesefunktion, ohne MP3, nur 2 GB statt 4 GB, ... und die Preise sind in den USA deutlich niedriger. - Also lohnt die Umschau nach Alternativen:

Donnerstag, Juli 14, 2011

Titel: Globales Rapa Nui ?

Untertitel: Frieden und Sicherheit im Zeichen des Klimawandels

Autoren: Allhoff, Steffen W.(Hg.)/ Barthel, Sandra / Buciak, Sebastian (Hg.)) / von der Dellen, Katrin / Duwaerts, Kristof W. / Janssen, Elmar / Kreienbrink, Axel / Maas, Achim (Hg.)/ Purzner, Maria Elisabeth / Ramírez Basualto, Manuel Felipe / Rolofs, Oliver Joachim / Schmid, Susanne / Voigt, Martin / Wiertz, Thilo

Pressemitteilung von Nicola Kulp - OPTIMUS Redaktion

Polkappenschmelze, Flutkatastrophen, Rekordsommer - tagtäglich werden wir mit Meldungen zum Klimawandel konfrontiert. Und die Prognosen für die Zukunft sind alarmierend: Wachsende Wüsten, zunehmende Naturkatastrophen und ein steigender Meeresspiegel lassen die lebensfreundlichen Regionen zusammenschrumpfen und ziehen Wohnraum- und Ressourcenknappheit nach sich. Rapa Nui - die Osterinsel - gilt zahlreichen Wissenschaftlern als historisches Beispiel für die Auswirkungen massiver Umweltzerstörung auf die Gesellschaft. Isoliert von Möglichkeiten des Außenhandels oder der Auswanderung, führte dort die nach der Entwaldung einsetzende Nahrungsmittelknappheit zum Kollaps des gesellschaftlichen Gefüges und brachte zahlreiche Gewaltkonflikte und eine drastische Dezimierung der Einwohnerzahl mit sich. Es ist dieses Bild, auf das Allhoff, Buciak und Maas mit dem Titel ihrer Publikation referieren. In ihrer Aufsatzsammlung werden verschiedene Aspekte von höchster Aktualität im Kontext derjenigen Nationen untersucht, die, jetzt oder in Zukunft, in besonderem Maße von den jeweiligen Problemstellungen betroffen sind. Nach einer differenzierten Betrachtung der Wechselbeziehungen zwischen Klimawandelauswirkungen und potentiellen gesellschaftlichen Spannungsfeldern werden unter anderem die Themengebiete "Energiesicherheit im Kontext des Klimawandels", "Umweltbedingte Migration" und "Die Rolle von Energieeffizienzmaßnahmen" vertieft. Fragen nach strategischen Implikationen für gesellschaftliches Handeln, nach Umverteilungen von Lebenschancen und Machtverhältnissen, Anpassungsmaßnahmen und danach, ob sich der Übergang in eine vom Klimawandel veränderte Welt friedlich gestalten lässt, stehen hinter den Texten. Die Autoren sind Wissenschaftler, vornehmlich aus den Fachbereichen Politik- und Wirtschaftswissenschaften, Biologie, Ökologie und Soziologie. Die Publikation richtet sich jedoch nicht nur an Studierende und Experten der genannten Fachgebiete, sondern ist durch den gut verständlichen Schreibstil ebenfalls fachfremden Interessierten zugänglich; explizit richten sich die Autoren mit ihren sicherheits-, umwelt- und außenpolitisch hochrelevanten Fragestellungen besonders auch an Politik und Politikberatung. Für ihr Buchprojekt haben die Autoren eine Förderung vom ASS (Außen- und Sicherheitspolitische Studienkreise e.V.) erhalten. Der Optimus Verlag freut sich, mit der Förderung und Unterstützung bei der Veröffentlichung seinerseits einen Beitrag zur Aufklärung über das gewichtige Thema der globalisierten Sicherheitspolitik im Zeichen des Klimawandels leisten zu dürfen.

Seiten/Umfang : 288 S. - 21 x 14,8 cm
Erschienen : 1. Aufl. 08.07.2011
Fachbereich: Politikwissenschaft
Kategorie: Sammelband
Sprache: Deutsch
ISBN 9783941274822
29,90 Eur[D] / 34,90 Eur[A] / 45,25 CHF / 47,30 USD

Samstag, Januar 16, 2010

Buchbesprechung: Leggewie/Welzer - Das Ende der Welt...

Es fließt durch meine Venen
Es schläft in meinen Tränen
Es läuft mir aus den Ohren
Herz und Nieren sind Motoren

Rammstein: Benzin, 2005

C. Leggewie / H. Welzer: Das Ende der Welt, wie wir sie kannten. Klima, Zukunft und die Chancen der Demokratie. FfM 2009.

Die fossilen Energieträger waren der Treibstoff des Industriezeitalters. Ohne die radikale Ausbeutung der in Jahrmillionen entstandenen Kohlenstoffvorräte wäre der Take-Off in die industrielle Moderne undenkbar geblieben. Auf der Grundlage von Kohle, Öl und Gas gründet nicht nur die technische Fortschrittsgeschichte der Industrienationen. Die vermeintlich endlose Verfügbarkeit der fossilen Brennstoffe hat über Jahrzehnte auch ein Denkmodell befeuert, das die zivilisatorische Entwicklung der Menschheit ausschließlich als unendliche Aufwärtsbewegung in einem potentiell unendlichen Raum der ökonomischen Entwicklung imaginiert hat.

Mit dem drohenden Klimawandel ist diese Form des Wirtschaftens in eine Krise geraten, die – legt man die am weitesten ausgreifenden Szenarien zugrunde – den Fortbestand der Menschheit bedrohen könnte. In ihrem neuen Buch Das Ende der Welt, wie wir sie kannten umkreisen der Sozialpsychologe Harald Welzer und der Politologe Claus Leggewie die im Zeichen des Klimawandels zu einer globalen Metakrise kumulierten Krisenszenarien des Umwelt-, Energie- und Ernährungssektors. Der herrschende dilatorische Politikstil – die Verschiebung der Probleme an kommende Generationen und der daraus resultierende ungehemmte Zukunftsverbrauch – biete, so die Autoren, die denkbar schlechteste Voraussetzung, um mit den drohenden Krisenszenarien fertig zu werden.

Welzer und Leggewie untersuchen die kulturellen Mentalitäten und sozialpsychologischen Bedingungen, die in den Industriestaaten den Rahmen für das ökonomische und politische Handelns sowie für den Umgang mit der Krise abgeben. Sie machen deutlich, dass die notwendigen Kursänderungen von den politischen Institutionen alleine kaum zu bewältigen sind, dass der notwendige kulturelle Wandel vielmehr von einer Stärkung individueller Verantwortungsbereitschaft abhängt. Die Autoren widersprechen damit auch der These, die kommenden Herausforderungen seien nur von autoritativen Strukturen zu bewältigen. Die Überwindung der Abhängigkeit von fossilen Treibstoffen – verstanden nicht als technologisches, sondern kulturelles Problem – sei nur im Zuge einer Stärkung des zivilgesellschaftlich-demokratischen Selbstverständnisses der Gesellschaft zu realisieren.

„Am Horizont der Großen Transformation steht eine postkarbone Gesellschaft mit radikal veränderten sozialen, politischen und kulturellen Parametern.“ (S. 13)

Im Folgenden sollen einzelne Kapitel des Buches näher beleuchtet werden.

martin >> Diskussion

Donnerstag, Dezember 31, 2009

Buchbesprechung: Jonathan Littell - Die Wohlgesinnten

„Die Wohlgesinnten“ vom französisch-amerikanischen Schriftsteller Jonathan Littell breitet auf 1400 Seiten ein infernalisches Panorama des nationalsozialistischen Völkermordes aus. Bisher hat es kein Buch gegeben, das einen Täter zum Protagonisten und perspektivischen Mittelpunkt eines Textes über den Holocaust gemacht hat. So war es jedenfalls beim Erscheinen des Buches 2006 (deutsch 2008) in den Ankündigungen zu lesen. Ob das stimmt oder nicht: Der mit dem Prix Goncourt geehrte Autor hat mit den „Wohlgesinnten“ ein literarisches Werk über den Holocaust geschaffen, das seinesgleichen sucht.

Geschildert wird die Karriere des fiktiven Protagonisten Dr. jur. Maximilian Aue – Jurist, Homosexueller, Mitglied des SD der SS, zuletzt im Rang eines Obersturmbannführers – aus dessen eigener Perspektive, in Form einer Art autobiographischer Erzählung, die in großen Textblöcken im historischen Geschehen aufgeht, aber immer wieder durch direkte Ansprache des Lesers an die Erzählgegenwart zurückgebunden wird. Littell schickt seinen Erzähler mitten hinein in die Schauplätze von Krieg und Völkermord. Als Mitglied der Einsatzgruppe C der Sicherheitspolizei und des SD unter Otto Rasch ist er Teil der Tötungsmaschinerie, der in der Ukraine 1941/42 Zehntausende zum Opfer fielen. Strafversetzt in den Kessel von Stalingrad wohnt Aue dem Untergang der 6. Armee bei. Die nüchternen Schilderungen der Bedingungen von Stalingrad, wo eine zerlumpte und verhungerte Armee größtenteils erfroren und von Ungeziefer aufgefressen worden ist, gehört zu den stärksten Passagen des Buches. Aue entkommt schwer verwundet dem Kessel und bewegt sich nach längerer Rekonvaleszenz auf den Höhepunkt seiner NS-Karriere zu. Im Dienste des „Reichsführers SS“ Heinrich Himmler inspiziert und analysiert er die Welt der Arbeits-, Konzentrations- und Vernichtungslager und operiert dabei im Spannungsfeld der komplizierten Interessenkämpfe zwischen den Verfechtern der schnellen physischen Vernichtung und denjenigen, die im Angesicht der drohenden militärischen Niederlage die Arbeitskraft der Deportierten auszubeuten gedachten.

Recherchiert man bei perlentaucher.de eine Gesamtschau der Rezensionen, die Anfang 2008 in den überregionalen Blättern erschienen sind, so fällt der weitgehend negative Tenor dieser Besprechungen sofort ins Auge. Kritisiert wurde dabei vor allem der realistische Stil mit seiner Neigung zur pornografischen Schilderung von Gewaltexzessen und fäkalen Körperfunktionen, der Mangel an einer spezifisch literarischen Aufarbeitung sowie die mangelnde Plausibilität des Charakters des Protagonisten Max Aue. Dessen Handlungsmotive und Antriebsmomente blieben trotz der ausufernden Breite des Textes im Grunde im Dunkeln.

Das sind gewichtige Einwände gegen die Qualität des Buches, die ich größtenteils für einschlägig halte. Was nervt sind weniger die sexuellen Obsessionen des Protagonisten selbst – seien sie nun hetero-, homosexuell oder inzestuös – als vielmehr die permanente Suggestion, dass diese Dinge mit der Täterschaft Aues zu tun haben könnten. Komplizierter verhält es sich mit der Plausibilität der Charakterzeichnung. Sicherlich wird enttäuscht, wer darauf hofft, dass hier ein Tätercharakter ausgeleuchtet und in seinem Funktionieren begreifbar gemacht wird. Wo die Motivation nicht reiner Karrierismus ist, bleibt sie widersprüchlich. Aue – selbst ein Intellektueller mit sensibler musisch-literarischer Erziehung – bezweifelt die völkische Rassentheorie und belächelt die fanatischen Antisemiten mit ihren wahnhaften und kruden bakteriologischen Metaphern. Dennoch besetzt Aue seine Funktionsstellen im Vernichtungsapparat nicht nur mit willenlosem Gehorsam, sondern auch mit dem Ehrgeiz, die ihm übertragenen Aufgaben bestmöglich zu erfüllen. Man mag das bezogen auf den Einzelcharakter trivial finden. Im größeren Kontext fügen sich die Widersprüche allerdings in ein Bild, das den Holocaust nicht mehr als monolithischen Komplex auffasst, sondern als selbst extrem widersprüchliches Ineinander der Instanzen, Kompetenzen und Interessen mit – allerdings stets – mörderischen Konsequenzen.

Nun ist die geschichtswissenschaftliche NS-Forschung seit Jahren mit nichts anderem beschäftigt, als eben jenes 12-jährige Gesamtgeschehen in seinen Verästelungen und Zerfaltungen transparenter zu machen. Und „Die Wohlgesinnten“ ist bis zum Rand gesättigt mit diesem historischen Wissen und diesen historiographischen Diskursen. Es dürfte kaum Veröffentlichungen der NS-Forschung geben, die Littell nicht bekannt sind. Der präzise recherchierte Detailreichtum des Buches ist erschlagend. Das bezieht sich nicht nur auf das äußere Geschehen, sondern auch explizit auf Forschungsansätze, Erklärungsmodelle und biographische Skizzen. Größerer Raum wird beispielsweise Otto Ohlendorf, SS-Gruppenführer und Befehlshaber der Einsatzgruppe D, oder auch Adolf Eichmann gewidmet. Überaus präsent ist beispielsweise die Täter-Mentalitätsforschung in der Spur von Christopher Browning: Das Selbstmitleid derjenigen, die tagtäglich Massenerschießungen vornehmen und über Leichenberge gehen. Wie überaus schwer ist doch die Aufgabe, die wir zu erfüllen haben. Präsent ist auch diese von Michael Wildt beschriebene, aufstrebende, karrierebewusste, Sachlichkeit mit Ideologie verbindende, extrem junge Generation, aus der das Reichssicherheitshauptamt sein Führungscorps rekrutiert hat. Die Liste ließe sich endlos weiter fortsetzen, vom Wirken der Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF), über das beinahe undurchdringliche organisatorische Gestrüpp des NS-Staates bis hin zu den ökonomischen Verwertungsinteressen des SS-Wirtschaftsimperiums der späteren Kriegsjahre. Littell bietet mit den „Wohlgesinnten“ eine Art ausladende und penibel ausgearbeitete Geschichtsforschungs-Prosa.

Diese literarische Verwertung funktioniert als Text und ist interessant. Das Problem dabei ist nur, dass „Die Wohlgesinnten“ kaum über das hinausreicht, was die Wissenschaft bereits als Status Quo des Wissens angehäuft hat. Um ein Eigenrecht als Literatur zu behaupten, müsste der Text einen Mehrwert produzieren, wo er lediglich wissenschaftliche Diskurse, Modelle und Perspektiven sowie bekannte Rollenprosa erzählerisch anordnet und gruppiert – so könnte man mit Fug und Recht fordern. Und dennoch führt der Text den irrsinnig-monströsen Plan des Nationalsozialismus, alle Juden im deutschen Zugriffsgebiet zu töten, auf eine Weise vor Augen, die zumindest in herausragenden Passagen in ihrer Suggestivkraft über das Beschreibungsarsenal wissenschaftlicher Texte hinausreicht. Ein Beispiel dafür sind die Posener Reden von Heinrich Himmler, jene berühmt-berüchtigten Vorträge, in denen er die Ermordung der Juden in ungewöhnlicher Offenheit und Direktheit ausspricht und über die Verbrechen als historische Notwendigkeit räsonniert. Hier gelingt es Littell durchaus, die nervöse Atmosphäre zu verdichten, in der im Oktober 1943 diese Reden gehalten worden sind: Die bewusste Herstellung von Komplizen- und Mitwisserschaft sollte den anwesenden Gauleitern und SS-Führern zu verstehen geben, dass alle Brücken zurück abgerissen sind und dass eine Niederlage gleichbedeutend sein musste mit dem Ende jedes Einzelnen der Anwesenden, deren Signatur fortan unter dem Völkermordverbrechen zu finden sein würde.

martin >> Debatte

Freitag, Oktober 23, 2009

Lauterbach & Herman auf dem Ramschtisch

Heiner Lauterbachs 6 CDs [Audiobook] jetzt für 1,33€, wären da nicht die Versandkosten. Der Mann ist fast sechzig. Höchste Zeit für den letzten Brüller, die Autobiographie mit dem Titel "Nichts ausgelassen", so auch dieses Selfmarketing nicht - mit unkeuscher Bohrinsellyrik: "höre den Rhythmus unserer nassen Körper, schmecke das Salz auf ihrer Haut" - Salz vom Heiner. Demnächst vielleicht per Kochbuch, gemeinsam mit Frau Herman, deren "Eva-Prinzip" inzwischen keine zwei Euro mehr kostet. Und das auch nur, weil damals Aufregung war - um billigste Unterhaltung mit Stars oder wohl doch kaum Sternschnuppen.
-msr- >> Smalltalk

Donnerstag, Oktober 22, 2009

Buchmesse 2.0

Frankfurt am Main (Deutschland), 22.10.2009 – Die Verlage und Organisatoren der am vergangenen Sonntag beendeten Frankfurter Buchmesse reagieren auf die zunehmende Bedeutung des eBooks und die Ankunft des EBook-Readers „Kindle“ von Amazon, der jetzt auch für deutsche Kunden erhältlich und nutzbar ist. Klar ist jetzt schon: Der Buchmarkt wird sich verändern und das Buch seinen Umschlag verlieren.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels reagiert uneinheitlich

In einem großen Interview der DB-Kundenzeitschrift „mobil“ zur diesjährigen Frankfurter Buchmesse zeigt Gottfried Honnefelder, der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, wie fern ihm diese Welt noch ist. Honnefelder meint dort EBooks würden „vielleicht ein wenig zu viel“ diskutiert und hält den neuen EBook-Reader von Amazon.com für den einzigen oder ersten EBook-Reader. Bisher würden EBooks noch keine große Rolle spielen, denn „in diesem Jahr sind die Lesegeräte auch in Deutschland erhältlich, bisher wurden aber erst 67.000 Geräte verkauft“. EBook-Reader von Franklin sind seit gut zehn Jahren erhältlich, jeder Heimcomputer dient auch als Lesegerät für die vielen EBooks in Adobe PDF- oder MS-lit-Format, und alle modernen Smartphones können sowie manche mp3-Player und sogar manche moderne Videokameras auch als EBook-Reader dienen. Tatsächlich sind also nicht 67.000, sondern vielmehr Millionen EBook-Lesegeräte in Deutschland schon heute verbreitet. Den neuen Geräten widmen sich auch neue Firmen im Buchmarkt, die für große Verlage zum Beispiel Leseproben der wichtigsten Neuerscheinungen auf die modernen Mobiltelefone bringen. In der Eröffnungs-Pressemitteilung der Frankfurter Buchmesse wird daher die Herausforderung Cross-Media, einen Inhalt in verschiedensten Formen anzubieten, klar benannt: „Romane für das Handy, Sachbücher für elektronische Lesegeräte, Spiele für Online-Communities und Literaturverfilmungen für Smart Phones: Die internationale Buch- und Medienbranche befindet sich im Wandel. Es gilt, digitale Welten zu erobern, fremde Märkte zu entdecken und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.“ Gebündelt wurden die verschiedenen Perspektiven im Trendpanel Creative Industries „Future meets Books meets TV meets Games meets Music meets Mobile“: Hier analysierten Vertreter der Kreativbranchen die zahlreichen Spielarten der Medienkonvergenz und Parteivorstandsmitglied Malte Spitz von Bündnis 90/Die Grünen stellte deren Konzept einer Kulturflatrate vor.

Was dürfen neue Buchformen kosten und was bekommt man dafür?

Auch bei der Frage der Preisfindung ist man sich unter Verlegern und Buchhändlern im Börsenverein nicht einig. Honnefelder erklärt dazu im oben erwähnten Interview: „Wir, als die Interessenvertreter des Buchhandels, sind der Auffassung, dass der Preis für die digitale Form genauso hoch liegen sollte wie für das gedruckte Buch, weil das Buch ja Ausdruck eines Inhalts ist, und der ändert sich nicht durch das Medium.“ Tatsache ist aber, dass etwa 60 Prozent des Nettopreises eines gedruckten Buches heute in Druck, Großhandel und Einzelhandel gehen – Kosten, die für EBooks so nicht oder nicht unbedingt anfallen. Dazu kommt die rechtliche Lage: Während man ein einmal gekauftes gedrucktes Buch beliebig oft weiterverleihen, weiterverkaufen oder verschenken kann, sollen diese Rechte nach den Wünschen vieler Vermarkter beim EBook eingeschränkt werden: „Bis zu fünf Mal weitergeben“ von einem Gerät auf das nächste ist da schon eine der freizügigeren Lösungen, die für das meist als DRM (Digital Rights Management) bezeichnete System der Rechteverwaltung angedacht werden. Was also dürfen neue Buchformen kosten? Mehr oder, wie Honnefelder vertritt, gleich viel wie ein gedrucktes Buch meinen weniger als 20% der im Vorfeld der Buchmesse von den Fachmagazinen buchreport und Publishers Weekly befragten Verleger: 10, 20 oder gar 30 Prozent günstiger als gedruckte Bücher sehen 42% Prozent als angemessen an, während 15% an einen Standardpreis à la Amazon (9,99$) glauben, wie Apple es mit iTunes für die Musikindustrie vorgemacht hat.

Amazon, Google und die Kleinen: Wer spielt im EBook-Markt mit?

Online-Buchhändler Amazon.com hat mit dem auf der ePaper-Technologie beruhenden EBook-Reader "Kindle", über den ständig drahtlos neue Titel geladen werden können, nicht nur das eigene Angebot an EBooks plötzlich interessant gemacht, sondern dieses Jahr mit der Verbreitung in 100 Ländern auch Schritte zur Vorherrschaft im Markt getan. Mit Mobypocket besitzt Amazon darüberhinaus eine auf mobilen Geräten verbreitete Plattform, für die 120.000 Titel angeboten werden. In Deutschland bemüht sich Buecher.de mitzuhalten: Neben etwa 40.000 EBooks werden nach dieser Buchmesse durch eine Kooperation mit dem österreichischen Anbieter Blackbetty auch MobileBooks angeboten, die bisher über deren eigene Plattform per kostenpflichtiger SMS abrufbar sind. Blackbetty startet andererseits neben den bekannten Kooperationen mit kleinen Verlagen wie UBooks und dem Perry Rhodan Angebot jetzt auch Projekte mit Arena, Überreuter, Randomhouse, wobei vor allem Leseproben zu aktuellen Titeln kostenlos angeboten werden - ein auf der Buchmesse kabellos mit Bluetooth viel genutztes Angebot. Auch das kann ein Einstieg sein, nach den kostenlosen Leseproben auch erste volle Romane auf dem Handy zu lesen. Die Bücher.de Klassiker-Bibliothek bietet derzeit 40 Titel als kostenloses EBook, während die Klassiker beim Partner MobileBooks zwischen 2,99 und 4,99 Euro kosten. Beim Projekt der Digitalisierung durch Freiwillige, "Projekt Gutenberg" gibt es die Klassiker als eText allerdings schon lange kostenlos während der Bezug per Handy auch dort kostenpflichtig ist.

Der US-Riese, im Onlinebuchhandel der ewige zweite hinter Amazon, hat unterdessen einen massiven Onlineshop mit 700.000 Titeln geöffnet, die durch den Kauf der Plattform und mit dem eigenen, Mobypocket engegengestellten eReader, ebenfalls für alle Plattformen verfügbar sein sollen. Dazu kommt auch hier ab 2010 ein eigenes EBook-Lesegerät mit mobilem Bezug, während der bisher in Deutschland mehr verbreitete Sony EBook-Reader eine Kooperation mit den Buchhandelsketten Thalia eher kleine Angebote machen kann. Erst die nächste Auflage davon kann über das Handynetz ins Internet - dafür dort aber künftig auf die bisher 2 Millionen Bücher von Google Books zugreifen, die der Suchmaschinenriese bisher digitalisiert und in Abkommen mit über 9000 Verlagen online gestellt hat. Auch MobileBooks übrigens hat auf der Buchmesse einen neuen EBook-Reader vorgestellt: Das erste e-Ink-Modell mit Farbbildschirm, von Fujitsu. LG Display dagegen stellte zeitgleich einen ersten EBook-Reader der allein Solarstrom nutzt vor. Die Zukunft des Buches geht weiter und neben den Lesegeräten werden die Autoren die plötzlich bis zu 70% des Verkaufspreises eines eBooks erhalten und die Nutzer die wie bei BookRix.de eigene Texte schreiben (und kostenlos veröffentlichen) und die Texte anderer je nach Lizenzmodell des Originals weiterverarbeiten oder bei "Book Oven" „remixen“ können, eine immer größere Rolle spielen.

2018: Das Jahr in dem das digitale das gedruckte Buch überholen wird

Während sehr viele Verlage vor allem der Esoterik-Sparte das Ende der Welt wie wir sie kennen bereits 2012 enden lassen, was mit dem Maya-Kalender begründet wird, sehen die Verleger insgesamt erst 2018 als das Jahr, in dem das gedruckte Buch gegenüber dem digitalen ins Hintertreffen gerät und langsam zum Sammlerobjekt wird wie einst die Schallplatte. Noch bestreiten digitale Produkte in der Regel nur einen kleinen Teil des Umsatzes: Rund 60 Prozent der für die oben erwähnte Studie Befragten schätzen, dass sie 2009 zum Teil deutlich weniger als 10 Prozent ihrer Erlöse aus digitaler Quelle speisen werden. Dies wird sich jedoch in den nächsten zwei Jahren ändern: Für 2011 rechnen 41 Prozent der Befragten mit einem Umsatz von bis zu 10 Prozent, 58 Prozent sehen einen deutlich höheren Anteil digitaler Produkte am Gesamtumsatz voraus. Der Anteil derer, die davon ausgehen, in zwei Jahren ihren Umsatz zu 26 bis 100 Prozent mit digitalen Produkten zu machen, steigt von 24 Prozent (Schätzung für 2009) auf 38 Prozent (Schätzung für 2011) der Befragten.

Die Vorstellung, dass digitale Inhalte mehr Umsatz erwirtschaften als das traditionelle Buchgeschäft, wird also schrittweise konkreter. Gut 50 Prozent der Branchenfachleute sehen jetzt das Jahr 2018 als Wendemarke. Nur 27 Prozent waren noch letztes Jahr der Meinung, „dass digital niemals print schlagen wird“ – dieses Jahr sind es nur noch 22 Prozent. In wenigen Jahren, so darf angesichts dieser Zahlen vermutet werden, wird diese Ansicht von den Tatsachen des Buchmarktes endgültig überholt worden sein.

Quelle: www.wikinews.de

Mittwoch, Februar 13, 2008

Brockhaus Goes Online

Soeben entdeckte ich auf www.brockhaus.de folgende Meldung:

Vorankündigung

Kostenloses Onlineportal startet im April


Unter www.brockhaus.de wird zum 15.4.2008 ein umfangreiches kostenloses Lexikonportal online gehen. »Brockhaus online« liefert relevante und geprüfte Informationen aus allen Wissensgebieten und wird auch in der multimedialen Ausstattung neue Maßstäbe setzen. Das einzigartige Wissensangebot versteht sich als Wissensnavigator im Internet. Das Wissensportal bietet neben den erweiterten Inhalten der »Brockhaus Enzyklopädie« auch zahlreiche weitere Lexika und Inhalte des Verlags. Seien Sie gespannt!


Huch, hoffentlich ist es nicht Zeugnis für die letzten Zuckungen eines bedeutenden Projekts, das dem Medienwandel geschuldet ist.

Wenn es hingegen tatsächlich gelingt und sich entwickelt, was da "vorangekündigt" ist, dann wäre es natürlich absolut klasse, denn ich halte neben den Open-Input-Systemen - Bsp. www.Wikipedia.de oder auch so kleine wie www.dialoglexikon.de - in unternehmerischer Verantwortung stehende Lexika für unabdingbar. Als dritten Wissenbaustein hätte ich noch gern, dass die Universitäten mehr Lexika online stellen. Es waren die Unis, die mit den ersten Online-Lexika aufwarteten, dann aber recht weit zurückfielen.

Andererseits wäre es schade, wenn nun keine Enzyklopädie mehr in Buchbänden erschiene, denn zeitgeschichtliche Authentizität ist geschichtswissenschaftlich und politisch kaum unwichtiger als späteres Besserwissen, sollte Teil des Späteren sein.
Die Zeitgeschichte in der Perspektive ihrer Teilnehmer zu kennen, kann beispielsweise hindern helfen, so eben gemeisterte Erkenntnisse anderen arrogant aufzudrücken, die Probleme mit den Erkenntnisgeschwindigkeiten haben.

Der Brockhaus war als Zeitdokument stets sehr relevant. Hoffentlich geht uns das nun nicht im Rausch der Online-Updaterei verloren.

  • Diskussionen.de


  • Brockhaus
  • Mittwoch, November 07, 2007

    Schwarz-weiße Ehe

    Schwarz-weiße Ehe oder Rassismus in Deutschland
    Autobiographie von Simone Lieven

    Klappentext
    Die Autorin lernt Anfang der 80er Jahre Joe, einen jungen Mann aus Ghana, in Deutschland kennen und lieben. Ihr Glück scheint perfekt zu sein, als sich das erste Kind ankündigt. Die Beziehung wird jedoch auf eine harte Probe gestellt durch die Anfeindungen Ihrer Umwelt. Als Ihr zweites Kind durch einen Arztfehler behindert zur Welt kommt, kämpft sie allein gegen das Krankenhaus. Die Geschichte nimmt eine ungeahnte Wendung, als ihr von anderer Seite ein Schlag versetzt wird. Stilistisch und sprachlich zeichnet sich dieser Roman vor allem durch Authentizität und emotional geprägte Wortwahl aus, ohne dass dabei die sachliche Darstellung vernachlässigt wird. Der Leser wird durch die bewegende und fesselnde Handlung mitgerissen und kann die immer noch aktuelle Thematik anhand dieser autobiographischen Geschichte nachfühlen.

    Taschenbuch: 40 Seiten
    Verlag: Frankfurter Literaturverlag; Auflage: 1 (15. Februar 2007)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3865488099
    ISBN-13: 978-3865488091

    Samstag, Oktober 06, 2007

    Joschkas Ausstieg ...

    Josef Fischer schrieb seine Version vom "Joschka Fischer - Die rot-grünen Jahre. Deutsche Außenpolitik - vom Kosovo bis zum 11. September (Gebundene Ausgabe)" für 22,90 Euro.

    Der Kosovo-Krieg "musste sein" - und ich erinnere mich an die Radio-Übertragung, wie Joschka Fischer seinen Parteitag anschrie: "Wenn Ihr sagt, dass Belgrad nicht bombardiert werden darf, dann bin ich morgen nicht mehr Euer Außenminister!"

    In seinem Buch plappert Fischer vom "11. September" als Zeit "tiefster Umbrüche", die er mitzugestalten hätte. Er und Schröder, dessen Buch "Entscheidungen" getitelt ist. Aber wer entscheiden kann, haftet. Da nutzt es nichts, wenn Fischer erzählt, dass der Afghanistan-Krieg "richtig" war und nur nicht nach seinen Vorstellungen, denn wie der Friede nicht ohne den Feind zu machen ist, so eben auch nicht der Krieg; es verläuft anders als der nur eigene Plan.

    Zum Irak-Krieg? Ein "schwerer Fehler"?

    Da saß Fischer im Weltsicherheitsrat, lamentierte Hoffnungen anstatt mit Fakten, als hätte die Bundesregierung keinen eigenen Geheimdienst, als sei den "Beweisen" nichts entgegenzustellen gewesen. Nein, er wollte den gemeinsamen Roten Teppich nicht verlassen. Forderte er die USA zur Verschrottung ihrer Atomwaffen auf? Nein.

    Das Buch kaufe ich nicht; wenn es als Geschenk kommt, wird es zu mehr als ein paar Seiten hier und da nicht reichen, denn Fischer wie Schröder und andere Völkerrechtsbrecher werden mir ihre Geschichte nur in der Version erzählen, der ich oft genug widersprach, als sie Gegenwart war >> www.inidia.de/irakkrieg.htm

    "Joschka" war er Bundesaußenminister - und höher hinaus geht es nimmer. Bei solchen wie ihm erstaunt es nicht, dass es dann kein Zurück in die Partei-Niederungen gibt.

    "Über den Wolken - und unten Asche" wäre der passendere Buchtitel gewesen.

    Markus S. Rabanus >> Diskussion

    Sonntag, Juli 22, 2007

    Weltweiter Verkaufsstart für den siebten Band der Harry-Potter-Saga

    London (Vereinigtes Königreich), 22.07.2007 – „Harry Potter and the Deathly Hallows“, der nunmehr siebte Band der Harry-Potter-Saga, ist seit Samstag 0:01 Uhr westeuropäischer Zeit weltweit in den Buchläden erhältlich. Der Zeitpunkt des Verkaufsstarts war von der Autorin Joanne K. Rowling festgelegt worden. Die deutschsprachige Ausgabe, deren Titel noch nicht bekannt ist, soll am 27. Oktober erscheinen. Weltweit wurden von den ersten sechs Bänden insgesamt 325 Millionen Exemplare der Bücher um den Zauberlehrling verkauft. +wikinews+

    Samstag, August 13, 2005

    Die verwundete Stadt

    Begegnungen in Bagdad
    von Jon Lee Anderson

    Klappentext Jon Lee Andersons Kolumne Letter from Baghdad, die im New Yorker erscheint, gehört zum Besten, was über den Irak geschrieben wurde. Nun hat er seine Erfahrungen in einem Buch zusammengefasst. "Die verwundete Stadt" schildert die jüngere Geschichte Bagdads von den letzten und surreal anmutenden Tagen des Saddam-Regimes über die verheerenden Bombenangriffe bis zum Widerstand gegen die Besetzer. Weil Anderson nicht die üblichen Reporterwege geht, entsteht ein vielschichtiges Panorama des vom Konflikt gezeichneten Zweistromlands.

    empfohlen von Sergiu >> FORUM

    Mittwoch, August 03, 2005

    M.Heising: Betrogene Engel

    Umschlagtext: Nach jahrelangem Martyrium von Missbrauch, Gewalt und Todesangst begegnen sich die beiden elf- und zwölfjährigen Jungen Fips und Dennis in einem Heim für schwer erziehbare Jungen im münsterländischen Westfriedensburg. Vorsichtig finden sie zueinander und knüpfen eine sehr innige und doch zum Scheitern verurteilte Freundschaft, von der sich beide Jungen eine Rückkehr in ein normales, angst- und schmerzfreies Leben erhoffen. Auf Wohngruppe Drei erleben sie Momente voller Glück und Zuneigung, aber auch Stunden entsetzlichen Seelenschmerzes, bis Dennis am Ende feststellen muss, dass es niemals aufhören wird.

    ISBN: 3-936536-05-8 im Print-Verlag
    >> http://www.inidia.de/marvin_heising.htm

    Dienstag, August 02, 2005

    projektbeschreibung

    http://www.buchwoche.de/ ist eine Spartenergänzung zur http://www.onlinewoche.de/ und soll unsere Buchempfehlungen und Literaturkritik um ein Journal ergänzen.

    Wir diskutieren zwar schon immer Literatur in den einzelnen Projekten unseres Webs und das soll auch so bleiben, aber es wäre schön, wenn wir in diesem Blog an einer Stelle sammelten, welche Bücher wir an welchen Stellen besprechen.

    User-Verlag: http://www.lies.de/, http://www.literaturwoche.de/ http://astore.amazon.de/internetzummi-21

    Sollten Inidia-Mitwirkende eigene Literatur-Nester basteln wollen, so können sie über "anzitierte" Rezensionen im Blog der http://www.buchwoche.de/ für ihre eigenen Blogs Öffentlichkeit schaffen.

    Grüße von Sven
    redaktion


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